Ostern

Liebe Schwestern und Brüder!

Halleluja

Schon früh am Morgen ist in der Osternacht die Grabes- und Auferstehungskirche im Herzen der Altstadt von Jerusalem überfüllt. Die Menge wartet vor dem hl. Grab, bis der griechische Patriarch und der armenische Bischof durch zwei schmale Seiten des hl. Grabes die Flammen herausreichen. In Windeseile verbreitet sich das Licht an den Kerzen und der Jubelgesang: Halleluja, Jesus lebt, durchbricht die Stille. 

Liebe Schwestern und Brüder, wer an dem Wahrheitskern der Auferstehung Jesu zweifelt, könnte ihn nicht Einigkeit in diesem Auferstehungsglauben zum Nachdenken bringen?

Das Licht der Osterkerze erleuchtet die Dunkelheit der Nacht. – Die Nacht der Zweifel, der Angst und Hoffnungslosigkeit. Jegliche Lähmung und Perspektivlosigkeit ist gebrochen: Jesus lebt. Und wir sind dank unserer Taufe in diese Auferstehung mit hineingenommen. Wenn ich diesen Glauben selbst nicht hätte, hätte ich Probleme, den trauernden Menschen am Grab ihres lieben Verstorbenen Trost zu spenden.

Auch wenn wir nicht zusammen Ostern feiern können, aber jeder für sich kann eine Kerze entzünden. Vielleicht sogar eine kleine Osterkerze aus unserer Pfarrkirche in Dattenfeld. Die Nacht unseres Zweifel, der Angst und Hoffnungslosigkeit in unserer außerordentlichen Zeit des Coronavirus wird auch zu Ende gehen. Die letzten Worte des auferstandenen Herrn an seine Jünger waren, seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage eures Lebens bis ans Ende der Welt. 

Frohe Ostern!
Ihr Pfarrer Alfons Holländer