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Ostermontag

Trucks
Datum:
13. Apr. 2020
Von:
Alfons Holländer

Liebe Schwestern und Brüder!

Vielleicht kennen die Älteren unter ihnen noch das Lied aus dem Jahre 1979 von Jony Hill: Ruf Teddybär ein-vier? Wenn nicht, kurz den Inhalt erzählt: Ein LKW-Fahrer ist unterwegs, auf dem letzten Stück seiner Tagesstrecke. Da hört er in seinem eingeschalteten Funkgerät die Stimme eines Jungen: Hier ruft Teddy, Kanal ein Strich vier, ist da jemand der mich hört? Er antwortet und das Kind erzählt seine Geschichte: Es ist gelähmt und sitzt in einem Rollstuhl. Sein Vater war auch LKW-Fahrer und kam dabei ums Leben. Er wollte ihn einmal auf seinem LKW mitnehmen. Daraus wurde nichts. Er kam bei einer Fahrt ums Leben. Als Andenken hat er dieses Funkgerät bekommen. Er ist alleine, alleine mit seiner Mutter. Und manchmal treibt ihn die Sehnsucht. Kurzum der Fahrer ist gerührt von der Geschichte und beschließt für sich: Da fahr ich vorbei, ist ja ganz in der Nähe. Er fragt nach der Adresse und gesagt getan und kommt in die Straße wo der Junge wohnt. Und ihn trifft der Schlag: Da stehen 18 LKW, deren Fahrer die Geschichte mitgehört haben, und drehen mit dem überglücklichen Kind auf ihrem LKW eine Runde.

Eine rührende Geschichte. Sie kam mir in den Sinn, als ich so unsere Situation betrachtete. Es es nicht genauso: Wir hören die frohe Botschaft nur von Medien. Wir sind wie gelähmt, denn wir können uns nicht treffen. Wächst da nicht eine große Sehnsucht. Es bleibt das Gebet und der Zuspruch des Herrn, wie am gestrigen Tag: seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage eures Lebens bis ans Ende der Welt.

Ihr Pfarrer Alfons Holländer