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Interview mit Justin Hochstein, unserem neuen Küster in St. Laurentius

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Datum:
16. Juni 2020
Von:
Alfons Holländer

Herr Justin Hochstein, im Namen unserer Pfarrei St. Laurentius darf ich sie ganz herzlich bei uns in Windeck willkommen heißen. In Kürze wird Herr Kleff in den Ruhestand gehen und sie werden seine Aufgaben übernehmen. Sie stammen aus Attendorn und sind nun hierher nach Dattenfeld gezogen um ihren Dienst ortsnah versehen zu können.

Was hat sie bewogen, sich hier in unserer Pfarrei um diese Stelle zu bewerben?

Dem Wunsch, der Küstertätigkeit nachzukommen, ist bei mir schon seit Kindheitstagen verankert. Allerdings hatte der Schulabschluss und der Abschluss meiner Ausbildung Vorrang. Dass ich nach meiner Ausbildung zum „Staatlich anerkannten Kinderpfleger“ Küster werden würde, war für mich irgendwie völlig klar. Ich hatte mir auch tatsächlich keinen Plan B überlegt. Immer mal wieder habe ich mich „online“ über offene Küsterstellen informiert. Ein wichtiger Faktor für mich war es allerdings, auch eine Vollzeitstelle zu besetzen. Mit diesem wichtigen Kriterium sind nicht mehr viele Stellen übrig geblieben. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass ich keine stundenlangen Autofahrten in die Heimat, das Sauerland, in Kauf nehmen muss. Im Enddefekt kamen dann nur noch zwei Stellen in Frage. Eine im Münsterland und diese hier in Dattenfeld. Bei der Stelle im Münsterland kam nach dem Vorstellungsgespräch eine Absage. So richtete ich meinen Blick auf Dattenfeld. Ich muss gestehen, dass ich im Vorfeld noch nie etwas vom Siegtaldom gehört habe und auch keinerlei Verbindungen nach Windeck hatte. Umso mehr war ich erstaunt, als ich das erste Mal vor dieser Kirche stand um meine Bewerbung abzugeben.

Sie sind wahrscheinlich auch einer der jüngsten Küster in unserem Erzbistum. Wie sind sie dazu gekommen, Küster zu werden?

Da kann ich nur auf meine Kindheit hinweisen. Meine Großeltern waren Küster an unserer Heimatkirche. Mein Großvater war neben seiner Küstertätigkeit auch der Organist an unserer Kirchenorgel. So wurde der Grundstein gelegt. Ich wurde also so lange mit dem Kinderwagen in die Kirche geschoben, bis ich selbst hineinlaufen konnte. Immer wurde ich dann auch in die Sakristei mitgenommen und in den Küsterdienst eingewiesen. So bin ich langsam in diesen Bereich gerutscht und entwickelte immer mehr Freude daran. Als mein Großvater dann ganz plötzlich und unerwartet starb, habe ich diese Küstertätigkeit vorerst mit meiner Großmutter weiter ausgeführt. Als diese dann in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, habe ich den Küsterdienst mit einem Kollegen übernommen.

Wo waren sie bereits als Küster tätig?

Meine Haupttätigkeit hat sich in meiner Heimatkirche in Attendorn-Ennest abgespielt. Des weiteren habe ich ab meinem 16. Lebensjahr auch die offizielle Küstervertretung für einen befreundeten Küsterkollegen am Sauerländer Dom, der Pfarrkirche St. Johannes Baptist, in Attendorn übernommen. Im Jahr 2017 war ich dann noch an der Bischofskirche in Paderborn als Küsterpraktikant aktiv.

Was interessiert sie an diesem Beruf, bzw. was bereitet ihnen daran Freude?

Da gibt es einige Faktoren die ineinandergreifen. Zunächst ist es die Freude an der Liturgie und den verschiedenen Festen im Kirchenjahr. Dabei spielt der Umgang mit den kirchlich aktiven Menschen für mich eine wichtige Rolle. Ich finde es toll, wenn sich Menschen aller Altersschichten in der Kirche engagieren und ihren Platz dort finden. Angefangen bei den Messdienern über die Lektoren und Kommunionhelfer bis hin zum Organist. In meinen Augen kann Kirche nur lebendig sein, wenn sich viele Menschen einbringen und ihrer persönlichen Überzeugung nach ein Ehrenamt ausführen.

Wo sehen sie Schwerpunkte in ihrer Tätigkeit?

Ein besonderes Anliegen ist mir die Gestaltung der Liturgie. Dazu gehören der Blumenschmuck, die besondere Hervorhebung von Festen und Hochfesten und die Arbeit mit den Ministranten. Auch die Jugendarbeit bereitet mir sehr viel Freude. Mir ist es wichtig, dass sich auch die Jugend von der Kirche angesprochen fühlt und sich einbringt. Denn nur gemeinsam, über eine große Spannweite, kann ein lebendiges Gemeindeleben stattfinden.

Wo und wie waren sie in ihrer Heimatgemeinde in Attendorn kirchlich engagiert?

Ein Grundstein meiner bisherigen Arbeit in Attendorn war die Messdienerarbeit. Als Teil der Leiterrunde an St. Margaretha Ennest, habe ich die letzten Jahre die neuen Messdiener ausgebildet und in ihrer Arbeit begleitet. Des weiteren war ich bis zu meinem Umzug nach Dattenfeld Mitglied im Pfarrgemeinderat.

Wo und wie können wir sie als Pfarreiangehörige in ihrer Arbeit unterstützen?

Ich fände es schön, wenn sich viele in der Kirche vor Ort mit einbringen würden. Hierbei möchte ich nicht einmal sagen wo ich Hilfe benötige, sondern es soll jeder selbst entscheiden, wo sie oder er sich einbringen möchten und ihren Platz finden. Viele engagierte Persönlichkeiten durfte ich schon kennenlernen, dennoch erhoffe ich mir mehr Menschen, die sich in Lektorendienste, Kommunionhelfer oder auch Messdiener einbringen.

DANKESWORT: Ab 1. Juli darf ich nun die volle Küsterstelle hier in Dattenfeld besetzen. Nun ist es aber auch Zeit DANKE zu sagen.

  • DANKE an Magdalene und Albert Kleff für den herzlichen Empfang und das entgegengebrachte Vertrauen mir gegenüber.
  • DANKE für die ausführliche und hilfreiche Einarbeitung in Sakristei und Kirche.
  • DANKE für die wertschätzende Art und die sehr angenehme Zusammenarbeit.
  • Vielmals DANKE!!

Das Interview führte Pfarrer Alfons Holländer